Montag, 30. Juli 2007

Schande über Euch! Gurnigel light

Sich Irren ist der allgemeine Ausdruck und heißt überhaupt, eine falsche Meinung in Bezug auf irgendetwas zu haben und exakt hier beginnt meine Tragödie. Jungfräulich wie ich bin hatte ich die Hoffnung, wie mir versprochen wurde, eine kleine Biketour in der Umgebung von Belp zu genießen (wenig Nahrung, kleine Trinkflasche, kein Geld usw.). Als in Toffen die beiden Frei's (meine Partnerin + Georges) von Bergen sprachen, wurde mein Gefühl einer Verschwörungstheorie später bestätigt. Mit den Mountainbikes ging es gleich los Richtung Gurnigel mit dem Klassiker- Spruch: Wir können jederzeit retour und die Tour wurde als Gurnigel- light bezeichnet! (Bild: Auffahrt zum Gurnigel) Am Anfang war ich sehr erstaunt, wie viel Kondition noch in mir drinsteckte. Doch plötzlich, etwa in der Hälfte stellte ich fest, dass man beim Biken altert. Ich hatte ein Gefühl in mir, als wenn das letzte Mal Sporttreiben etwa fünfzehn Jahre zurück liegen würde. Ich wollte nach Belp zurück! Nach Hause! Auf das Sofa! Jetzt kommt die Bestätigung meiner Verschwörungstheorie, denn die zwei Frei's sprachen auf mich ein: es geht nicht mehr lange zum Berghaus, mit deinen „Muckis“ schaffst du das leicht etc. etc.! Durch diese Hirnwäsche und weitere sanften Drohungen unterlag ich dem Gruppendruck und kämpfte mich weiter bergauf. Da bei mir kein pharmazeutisches Hilfsmittel im Einsatz war und ich daher gelitten habe wie ein Schwein, machte ich mir schon ein paar Doping-Gedanken über die beiden Frei's . Besonders bei der zukünftigen Anwältin müsste das Formale besonders eingehalten werden. „Alles, was Sie ab jetzt pinkeln, kann gegen Sie verwendet werden!“ Oben angekommen, stellte ich mir die Frage: Wird nach der Pause alles wieder gut? Nein, es wurde schlimmer! (Bild: kurz vor dem höchsten Punkt und dem coolen Trail) (Bild: der höchste Punkt ist erreicht...) (Bild: wunderschöner Ausblick beim Beginn des Trails Richtung Wattenwil) Es brauchte den Glauben an den Mut und trotzdem zwang die Angst uns auf Wege, die wir freiwillig nie fahren wollten. Einfacher gesagt: wir stürzten, kletterten und fuhren den Gurnigel runter und jeder schrieb seine persönlichen Geschichte und bekam Narben gezeichnet. (Bild: nur schwer ist der Trail ausmachbar, das sind wir gefahren) (Bild: Schlammschlacht ;)) (Bild: totale Erschöpfung nach dem Downhill) Ein besonderer Sturz muss erwähnt werden, weil der Hauptakteur ein "Dackel-Rehpinscher" war. Auf einer kleinen Strasse fuhren wir runter und bremsten, weil ein Auto und zwei ältere Leute am Strassenrand standen. Dani kam vorbei, jedoch Georges bremste wie verrückt, um einem Kampfboliden in der Grösse eines 'Bonsai'- Kampfhundes auszuweichen. Auf der Strasse war so ein Tumult, dass ich mich links über den Strassenrand auf eine Wiese stürzen musste. Anschließend wurde aus dem Auto mit krächzender Stimme mitgeteilt: "Der ist ganz lieb!" , während ihr Kampfhund auf keinen Befehl hörte. Da ich weder 'Warmduscher' noch 'Schattenparker', sondern ein gestandener 'Kampfhundstreichler' bin, stand ich auf und bückte mich hinab zu der Bestie und wollte liebevoll über das geifernde Maul... Na ja, ich kann auch einhändig tippen und mir war noch nie klar, wofür man den kleinen Finger eigentlich gebrauchen kann. Als Dani sich abreagiert hatte und wir feststellten, dass alle Hunde den gleichen Namen haben („Derbeisstnicht“) fuhren wir mit einigen Schmerzen weiter. Plötzlich löste ein wütender "Bullterrier" hinter mir im Nacken mit Namen „Derbeisstnicht“ und der es auf meine Beine abgesehen hatte, einen Sprint aus, der jeden Rekord gebrochen hätte. Ich muss sagen, bei dieser Tour tolle Gefühle gehabt zu haben(Schmerzen, Hungerast, Durst usw.) und endlich in Belp angekommen, verteilte ich sofort den sportlichen Duft von Dul-x. Ich danke den Organisatoren für die kleine Tour „Gurnigel- light“. Es stellt sich mir jedoch die Frage: „Was ist eine lange Tour bei Frei + Frei, wenn die Kleine 54km / 1`300Hm lang ist? Witz: Auf was achtet ein 16 jähriger bei einer Frau und einem Velo? Auf ein tolles Fahrgestell!!! Auf was achtet ein erfahrener Mann (ab 41 Jahren)? Auf gute Komponenten

3 Kommentare:

frd hat gesagt…

Krass...was so eine Tour bei Beat bewirkt: wahre Schreibkrämpfe muss er beim Verfassen dieses Berichts gehabt haben. Das ist ja mindestens so extrem wie unsere Tour.
Ach ja, ich hab es ja schon einmal gesagt: E S T U T M I R L E I D !!!
Aber angesichts der Flutströme von Emotionen, welche hier im Blog veröffentlicht werden, drängt sich bei mir der Verdacht auf, dass nicht nur ich unheimlich stolz bin, endlich bis in den Gurnigel gekommen zu sein.

stoefu hat gesagt…

Eigentlich war ich überaus motiviert und freute mich, wieder einmal mit den Chutzestürmer eine Bike-Tour zu unternehmen.
A B E R S O N I C H T !!!!!!
Meine Gesundheit ist mir ehrlich gesagt wichtiger und ich will auch nicht von wild gewordenen "Drill-Seargents" den Berg hochgejagt werden.Auch kann ich Berichte schreiben, ohne dass ich vorher Todesängste, Hundeverfolgungsjagden, Horrortrails und Hautschürfungen durchgemacht habe. Bei Beat ist das anscheinend ganz anders und ich freue mich trotzdem schon auf seine nächste Horrortour mit anschliessendem Top-Bericht.
Frei's: ihr wisst was ihr zu tun habt........

PS: Da hat da Beachvolleyball spielen mit Hane und Bärble (noch voll im Gstaad-Fieber) mehr Spass gemacht!

sadapü hat gesagt…

Im Nachhinein war ich auch sehr glücklich, dass ich mich am Sonntag kaum bewegen konnte und deshalb auf die Tour verzichtete. Obwohl ich nicht wirklich sicher bin, was gesünder ist; "Zügeln" oder diese "Horrortour". ;o)
Freue mich aber auf Samstag "Portes du Soleil", das heisst wenn das Wetter auf unserer Seite ist.