Donnerstag, 19. April 2007

Weisch no...

Skiklübler am Gardasee
Fünf Skiklübler besuchten vom 01. bis 04.10.01 Torbole am nördlichen Gardaseeufer. Das ehemals kleines Fischerdorf Torbole wurde ausgesucht, weil hier die Biker-Hochburg ist.
Voller Erwartung sind wir (Krebs Beat, Michel Adrian, Haller Matthias, Hirter Andreas, Frei Andrea und Danielle) am Samstag im Biker-Mekka angekommen. Mit 6000 km ausgeschilderten Pfaden findet sich in dieser Region für jeden Biker eine Route.
Leider wurde für den Sonntag schlechtes Wetter gemeldet und als es schliesslich in Strömen regnete, schauten wir uns zuerst Torbole und das Nachbardorf Riva del Garda an. Am Nachmittag trotzten wir dem Wetter, besuchten das Gebiet Marroche (eine Felsenwüste) und fuhren durch schöne Bike-Trails um den Lago di Cavedine. Dieses Gebiet hat bei uns einen grossen Erlebniswert was Bike-Spass und Landschaft angeht.
Am Montag wurde bei schönstem Wetter der Bocca di Tovo in Angriff genommen. Dieser Berg liegt 3- 4 km nordwestlich von Torbole mit einer Traumaussicht auf den Gardasee. Das Highlight war die Schotterpiste, mit einer durchschnittlichen Steigung von 12% . Dies forderte sehr viel Energie von uns. Die Tour mit 1170 Hm auf 24 km Länge und einer Fahrzeit von 5h inkl. einer Zusatzschleife war somit sehr anstrengend.
Am Dienstag ging für Beat ein Biker Traum in Erfüllung: Der Besuch des Berges Pasubio, auch Berg des Blutes, Berg der Opfer oder Schicksalsberg der Alpini genannt. Trotz des dichten Nebels wurde der Traum war und auf dem Gipfel erwartete uns herrlichstes Herbstwetter.
Im Ersten Weltkrieg wurden auf diesem Berg zwischen dem Kaiserreich Österreich und Italien gewaltige und sehr verlustreiche Schlachten geschlagen. Doch was ist so traumhaft an diesem Ort ?
Abseits der Österreichischen Artillerie haben 600 Alpini in sechsmonatiger Arbeit eine der kühnsten, je von Soldatenhand erbaute Anlage geschaffen.
Diese Anlage bedeutet für Biker eine abenteuerliche Route durch 52 Felsentunnels, wo der Pfad teilweise aus den senkrechten Felswänden gesprengt wurde. Mehrere hundert Meter tiefen Abgründe säumen diesen einmaligen Pfad.
Unsere Bikerherzen schlugen wie verrückt! Der kleinste Fahrfehler oder Schritt bedeutete den Tod (Anm: zwei Tote Biker im Jahr 2001!).
Finsternis und Nässe stellten die grössten Tücken dar. Einige Tunnel waren spiralförmig und gingen über mehrere Etagen in die Tiefe. Erstklassige Stirnlampen sind zu empfehlen.
Die Pfade wurden für vierbeinige, trittsichere Mulis erbaut, die damals schwerste Nachschublasten auf den Pasubio schaukelten.
Eines war sicher, nach dem letzten Tunnel mussten wir erst einmal ganz tief durchatmen.
Nur langsam erwacht man aus einem Biker-Traum, kann das soeben Erlebte nur schwer erfassen.
Diese Tour hatte 1380 Hm auf 34 km und wir brauchten ca.5h. Sie hatte sehr lange und zähe Auffahrten und einen teils fahrtechnisch sehr schwierigen schotterbedeckten Weg. Die Abfahrt Strada del 52 Gallerie ist nur für sehr gute Biker zu empfehlen. Man muss wissen, dass diese grandiose Abfahrt für Biker gesperrt ist!
Am Mittwoch wollten wir uns einen Downhill zu Gemüte führen. Es ging mit dem Shuttle-Bus auf den 2300 m.ü.M gelegenen Tremalzo.
Dort angekommen, mussten die letzten 200 Hm noch abgespult werden, bis das grandiose Abenteuer endlich gestartet werden konnte. Oben angekommen, konnten wir noch einer Gruppe Profifahrer bei einem Photoshooting fürs Bikemagazin zuschauen.
Wir wählten die Abfahrt bis Limone (westliches Gardaseeufer).
Diese Abfahrt geht gemütlich auf einer Schotterpiste bis auf 1200 Hm hinunter. Nach dem Traversieren mit Trialwegen an einer Bergflanke entlang konnten wir die Aussicht nur teilweise geniessen, da es Nebel hatte. Am Ende des Bergrückens gab es eine spezielle Abfahrt, die auch Adrenalina genannt wird. Wieder einmal war exzellente Fahrtechnik gefragt.
Wir stellten fest, dass die Fahrtechnik ein Mangel von uns allen ist. Eine 29 %-ige Abfahrt mit einer Dauer von 45 Minuten ist nicht ohne regelmässiges Training zu verkraften.
Wir spulten 2700 Hm auf und ab und benötigten dafür ca. 4h. Von Limone aus fuhren wir 30 Min. mit dem Schiff nach Torbole. Obwohl der Aufstieg mittels dem Shuttle- Bus erfolgte, ist auch diese Tour nicht zu unterschätzen.
Beat
Weitere Bilder siehe unten:

1 Kommentar:

Krebbea hat gesagt…

Ich habe bei diesen Bilder das Gefühl von Crazy-Biker und die Erinnerungen wurde wieder Warm.
z.B. Ein Sturz von Adi in einem Tunnel, wobei sich sein Bike zwischen Tunneldecke und Boden sich festgeklemmt hat! Es gibt noch viel zu erzählen, aber die liebe Zeit...